Die Natur zeigt uns, wie loslassen geht

Es ist anfangs November und immer noch hängen viele bunte Blätter an den Bäumen. Doch es wird nicht mehr lange dauern und sie werden alle zu Boden fallen.

Wenn man die Natur beobachtet, sieht man, dass alles in stetem Wandel ist. Es ist ein Kreislauf – ein Zyklus von keimen, entstehen, wachsen, erblühen, reifen sowie Früchte tragen und am Ende des Zyklus wird losgelassen, was einmal entstanden ist.

 

Durch das Loslassen kann wieder Neues entstehen.

Nehmen wir als Beispiel den Baum: Der Baum stösst die Blätter nicht mit Gewalt und Druck weg. Sondern es ist vielmehr ein Loslassen im Sinne von zurückziehen der Energien in das Bauminnere.  Die Nährstoff- und Wasserzufuhr zu den Ästen wird unterbrochenen, wodurch der Baum die wasserarme und kalte Winterzeit überstehen kann, was wiederum seiner weiteren Entwicklung und Entfaltung im Frühjahr dient.

Befreie auch du dich von Altlasten

 

Wir können diesen Prozess der Natur als Anstoss nehmen, indem wir unseren Blick auf uns selbst richten und schauen, was wir im Innern oder auch im Aussen loslassen können.

Warum loslassen?

Stellt euch ein mit Wasser gefülltes Glas vor, welches schal und faulig geworden ist und nicht mehr wirklich gut schmeckt – es ist für unsere Gesundheit nicht mehr förderlich und wir können keine Energie mehr daraus gewinnen – ganz im Gegenteil, dieses Wasser kostet uns viel Energie und Substanz, da es für uns nicht bekömmlich ist. Vielleicht war das Wasser anfangs noch energiespendend, vielleicht war es aber schon von Anfang an von minderer Qualität – wie auch immer – nun erfüllt es auf jeden Fall nicht mehr seinen Zweck.

Wir möchten jedoch gerne wieder frisches Wasser haben und befüllen das noch fast volle Wasserglas mit reinem frischen Quellwasser. Das neue frische Wasser hat natürlich kaum Platz im Glas und läuft deshalb über. Der kleine Rest vermischt sich mit dem verbliebenen ungeniessbaren Wasser.  Ihr seht, das Ganze hat also nicht viel gebracht oder verändert und grösstenteils ist es beim Alten geblieben.

Fazit: In einem vollen Glas ist kein Platz für Neues.

Das vorangehende Beispiel kann als Metapher für unser Leben gesehen werden. Der Herbst ist die Jahreszeit in der es sich anbietet, ebenso bei uns Platz und Ordnung in unserem Leben zu schaffen.

Entrümple deine Wohnung oder dein Haus, setze dich mit deinen Wünschen und Bedürfnissen auseinander und sortiere aus, was nicht mehr stimmig ist.

Wir Menschen sind natürlich viel komplexer und vielschichtiger als im Beispiel mit dem Wasserglas. Doch es soll zumindest vereinfacht veranschaulichen, dass es oft sinnvoll ist, etwas loszulassen, bevor Neues entstehen kann – so wie es eben auch die Natur im Herbst macht.

Was hindert dich daran, das Leben zu leben, das du gerne leben möchtest?

Überprüfe folgende Fragen für dich:

  • Welche Verhaltensweisen, hast du entwickelt, die heute überholt und dir nicht mehr dienlich sind?
  • Was tut dir nicht mehr gut und schadet dir mehr, als dass es dir nützt?
  • Stimmt deine berufliche Richtung noch, die du einmal eingeschlagen hast?
  • Welche Gedanken und Glaubenssätze halten dich fest und bringen dich im Leben nicht weiter?
  • Stimmen deine Beziehungen in der Form wie du sie mit Familie, Partner, Freunden, Arbeitskollegen etc. lebst auf diese Weise noch?
  • Was passt wirklich noch zu dir und zu dem Leben, das du heute gerne führen möchtest?

Lasse los und du hast beide Hände frei! (Volksweisheit)

Ich lade dich ein, dir in einem ruhigen Moment Gedanken zu den vorher erwähnten Fragen zu machen. Wenn du magst, mach dir gerne ein paar Notizen dazu.

Dies war der erste Teil zum Thema Loslassen. Ich hoffe, dir damit ein paar Anregungen gegeben zu haben und werde voraussichtlich nächste Woche einen weiteren Beitrag zu diesem Thema veröffentlichen.